Ökologische Bildungsziele, wie sie auch im „Bildungsplan 2004 Grundschule“ verankert sind, haben eine bedeutende Aufwertung erfahren.
Viele Kinder machen heutzutage wenige Erfahrungen mit und in der Natur. Oft kennen sie Naturerscheinungen bestenfalls noch aus den Medien. Da aber nur das, was man kennen- und lieben gelernt hat, einem auch schützens- und bewahrenswert erscheint, ist uns Natur- und Umwelterziehung ein wichtiges Anliegen.
Um den Kindern originäre Begegnungen mit der Natur zu ermöglichen, organisieren wir regelmäßig Naturtage.
Die Naturtage finden an unterschiedlichen Orten wie auf Wiesen, im Wald, dem Aboretum, Bienengarten… statt. Außerdem sind wir sehr dankbar, dass wir ein Gartengelände von ehemaligen Eltern unserer Schule kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Es hat dort tolle Obstbäume und Beerensträucher, eine Feuerstelle, zahlreiche Sitzplätze zum Ausruhen, aber auch ein Gartenhäuschen, in dem wir bei starkem Regen Zuflucht nehmen können.
Am Beispiel der für unsere Gegend typischen Streuobstwiese erkennen wir Zusammenhänge in der Natur. Durch genaues Hinsehen, Riechen, Fühlen und (manchmal) Schmecken kommen wir dem Wesen der Dinge näher. Dort sehen wir, wie sich Bäume und Wiese im Laufe der Jahreszeiten verändern, wir beobachten, welche wilden Blumen wann blühen, wie die Insekten überwintern. Wir entdecken die künstlerischen Strukturen in einem hohlen Baumstamm und schaffen mit Naturmaterialien Kunstwerke. Wir ernten Beeren und Äpfel und sehen, was man damit machen kann. Wir testen und schärfen unsere Sinne und entdecken so ganz neue Seiten an alltäglichen Dingen. Neben der fachlichen Auseinandersetzung mit einem „Naturthema“ bleibt noch genügend Zeit, um den Garten als Spielgelände zu nutzen und so die Natur einfach nur zu erleben.
Jede Klasse geht 1-2 mal im Schuljahr raus in die Natur und in den Garten. Durch wiederholtes Begehen des gleichen Weges und der Wiese zu unterschiedlichen Jahreszeiten kann die Wahrnehmung geschärft werden für die Lebensbedingungen und –bedürfnisse von Pflanzen, Tieren und Menschen im Wechsel der Jahreszeiten. So können erste Einsichten gewonnen werden in die Zusammenhänge der Natur mit ihren Wechselbeziehungen, Abhängigkeiten und Kreisläufen. Dieser Unterricht findet bei (fast) jedem Wetter statt.