Eigenständiges Lesen
In allen Klassen gibt es eine regelmäßig stattfindende Lesezeit – „ERIC“ genannt (Abkürzung für „Everyone is Reading In Class”. Dabei lesen die Kinder an ihrem Platz still für sich oder sie ziehen sich zum Vorlesen in eine ungestörte Ecke zurück. Kinder lernen so, dass Lesen seine Zeit braucht – und diese auch hat: in der Regel im Anschluss an die Hofpause, gleichzeitig eine gute Gelegenheit, wieder zur Ruhe zu kommen.
Anregungen zum Lesen geben sich die Kinder gerne gegenseitig. Wie von selbst machen aufregende oder witzige Bücher in der Lesezeit die Runde. Und auch ganz offiziell stellen Kinder ihre Lieblingsbücher vor: im Rahmen einer Buchpräsentation, die sich auf das schlichte Vorlesen eines kleinen Textabschnittes beschränken, sich aber auch zu einem umfangreich illustrierten Vortrag mit nachgespielten Szenen auswachsen kann.
Anderen Vorlesen
Zur Lesekultur an der Silcherschule gehören auch die „Lesemütter“ bzw. „Leseväter“, die allerdings weniger lesen als vielmehr beim Lesen zuhören. Sie kommen an bestimmten Tagen zur Freien Arbeit und lassen sich von einem oder zwei Kindern jeweils für etwa zehn Minuten vorlesen: ein Wörterheftchen, ein Bilderbuch, einen Abschnitt aus einem Kinderroman. Die „Lesemütter“ sind vor allem für Erst- und Zweitklässler wichtig, aber auch ältere Kinder nutzen bisweilen die Gelegenheit ihre Lesefertigkeiten unter Beweis zu stellen. Gerne lesen die größeren Kinder auch den Kleinen etwas vor.
Erwachsene lesen vor
In den meisten Klassen ist es ein schöner Brauch, dass die Lehrerin während der Vesperpause ihren Kindern vorliest. So manch ein Kinderroman ist auf diese Weise schon „einverleibt“ worden. Auch den bundesweiten Vorlesetag im November nehmen manche Klassen zum Anlass, sich von Erwachsenen (Eltern oder außenstehende Vorleser/innen) mal eine ganze Schulstunde etwas vorlesen zu lassen.
Leseprojekte
Alle Schülerinnen und Schüler lernen während ihrer Grundschulzeit die Stadtbücherei kennen. Sie bekommen einen Leseausweis und werden von geschulten Bibliothekarinnen mit allen wichtigen Gepflogenheiten rund um Recherche und Ausleihe vertraut gemacht. So wird den Kindern frühzeitig die Schwellenangst genommen.
Unregelmäßig stattfindende Leseprojekte (Lesenacht, Autorenwerkstatt, Autorenlesungen und dergleichen mehr) runden das Angebot zur Leseförderung und zur Motivation der Lesefreude an unserer Schule ab.