Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung (BiSS-Transfer)
BiSS-Transfer ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Kultusministerkonferenz (KMK) zum Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung in Schulen und Kitas (www.biss-sprachbildung.de).
Ziel in Baden-Württemberg ist die Stärkung der Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Bereich des Lesens. Im Mittelpunkt steht die Förderung der Lesefertigkeiten (Lesetechnik, Leseflüssigkeit) sowie der Lesefähigkeiten (Leseverstehen, Lesestrategien). Auf der Basis eines einheitlichen und systematischen Lesecurriculums setzen die BiSS-Grundschulen Schritt für Schritt nachweislich lernförderliche Elemente im Leseunterricht um, wie z.B. das Training der Leseflüssigkeit mithilfe von Lautlesetandems und den Einsatz ausgewählter Lesestrategien. Damit die Umsetzung in allen Klassenstufen gut funktioniert, hat jede BiSS-Grundschule eine eigene Projektgruppe eingerichtet, die sich regelmäßig trifft, um über nächste Schritte in der Umsetzung zu sprechen. Jede Schule hat zudem eine BiSS-Ansprechperson, die gemeinsam mit der Schulleitung das Kollegium an der Schule dabei unterstützt, das BiSS-Leseförderkonzept umzusetzen. Unsere BiSS-Ansprechperson an der Schule heißen Antina Schart und Christoph Mack.
In Baden-Württemberg nehmen mit Start des Schuljahres 2023/2024 insgesamt 2030 Grundschulen teil, die in 21 BiSS-Verbünden organisiert sind. Die Verbünde dienen der Vernetzung und dem Austausch. Hier können die Verbünde eingesehen werden: www.biss-sprachbildung.de/biss-vor-ort.
Unsere Grundschule ist auch mit dabei und gehört dem Verbund Nürtingen an.
Eigenständiges Lesen
In allen Klassen gibt es eine regelmäßig stattfindende Lesezeit – „ERIC“ genannt (Abkürzung für „Everyone is Reading In Class”. Dabei lesen die Kinder an ihrem Platz still für sich oder sie ziehen sich zum Vorlesen in eine ungestörte Ecke zurück. Kinder lernen so, dass Lesen seine Zeit braucht – und diese auch hat: in der Regel im Anschluss an die Hofpause, gleichzeitig eine gute Gelegenheit, wieder zur Ruhe zu kommen.
Anregungen zum Lesen geben sich die Kinder gerne gegenseitig. Wie von selbst machen aufregende oder witzige Bücher in der Lesezeit die Runde. Und auch ganz offiziell stellen Kinder ihre Lieblingsbücher vor: im Rahmen einer Buchpräsentation, die sich auf das schlichte Vorlesen eines kleinen Textabschnittes beschränken, sich aber auch zu einem umfangreich illustrierten Vortrag mit nachgespielten Szenen auswachsen kann.
Anderen Vorlesen
Zur Lesekultur an der Silcherschule gehören auch die „Lesemütter“ bzw. „Leseväter“, die allerdings weniger lesen als vielmehr beim Lesen zuhören. Sie kommen an bestimmten Tagen zur Freien Arbeit und lassen sich von einem oder zwei Kindern jeweils für etwa zehn Minuten vorlesen: ein Wörterheftchen, ein Bilderbuch, einen Abschnitt aus einem Kinderroman. Die „Lesemütter“ sind vor allem für Erst- und Zweitklässler wichtig, aber auch ältere Kinder nutzen bisweilen die Gelegenheit ihre Lesefertigkeiten unter Beweis zu stellen. Gerne lesen die größeren Kinder auch den Kleinen etwas vor.
Erwachsene lesen vor
In den meisten Klassen ist es ein schöner Brauch, dass die Lehrerin während der Vesperpause ihren Kindern vorliest. So manch ein Kinderroman ist auf diese Weise schon „einverleibt“ worden. Auch den bundesweiten Vorlesetag im November nehmen manche Klassen zum Anlass, sich von Erwachsenen (Eltern oder außenstehende Vorleser/innen) mal eine ganze Schulstunde etwas vorlesen zu lassen.
Leseprojekte
Alle Schülerinnen und Schüler lernen während ihrer Grundschulzeit die Stadtbücherei kennen. Sie bekommen einen Leseausweis und werden von geschulten Bibliothekarinnen mit allen wichtigen Gepflogenheiten rund um Recherche und Ausleihe vertraut gemacht. So wird den Kindern frühzeitig die Schwellenangst genommen.
Unregelmäßig stattfindende Leseprojekte (Lesenacht, Autorenwerkstatt, Autorenlesungen und dergleichen mehr) runden das Angebot zur Leseförderung und zur Motivation der Lesefreude an unserer Schule ab.